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Kronen Zeitung

vor 11 Stunden
ADMIRAL Bundesliga

RAPIDS ELFER-AUFREGER

„Soll ich mich darüber jetzt etwa beschweren?“

Rainer Bortenschlager

Ungeschlagen geblieben, aber zwei Punkte verschenkt – das 1:1 beim sieglosen Tabellenletzten GAK war für Rapid definitiv ein Dämpfer. Den die Stöger-Elf im „Verwaltungsmodus“ natürlich selbst verschuldet hat. Die Art und Weise des Ausgleichs war aber bitter. Denn über den Elfmeter, den Maderner in Minute 94 verwandelte, scheiden sich die Geister. Aber auch Philipp Semlich, dem Trainer von WSG Tirol, platzt gestern ob einer Schiri-Leistung der Kragen...


„Manchmal kennen wir uns auch nicht mehr aus“, schmunzelte „Krone“-Experte Andreas Herzog im Sky-Studio. Aber er legte sich fest: „Es war kein Elfmeter.“ Was war passiert? Bei einer Flanke in Rapids Strafraum kam es zum Zweikampf zwischen Rapids Tilio und dem Grazer Italiano. Tilio strauchelte, fiel dabei hinten Italiano in die Beine. Aber da war der Ball längst weg, Richtung Toraus unterwegs. Referee Harald Lechner ließ weiterspielen. Bis sich aus dem VAR-Kammerl Manuel Schüttengruber meldete, offensichtlich eine klare (sonst darf der VAR eigentlich ja nicht einschreiten) erkannte. So gab es letztlich Elfmeter, Maderner behielt die Nerven, verwandelte zum 1:1.

Bild: GEPA

Um dann danach, als er erstmals die TV-Bilder vom vermeintlichen Foul sah, schmunzelte: „Glücklich für uns.“ Diplmatisch, aber mit einem vielsagenden Grinser zog sich auch Infantino aus der Affäre: „Den kann man geben, muss man auch nicht.“ Und GAK-Trainer Feldhofer pfauchte im Sky-Interview zurück: „Soll ich mich darüber jetzt etwa beschweren? Er wurde gegeben.“

Das kuriose daran: Während das rote Lager quasi zugab, dass der Elfmeter zumindest glücklich war, wollte man bei Rapid den Aufreger gar nicht kommentieren. Kapitän Seidl sprach von „einem Foul“, ärgerte sich mehr über die Passivität im eigenen Spiel. Und auch Trainer Peter Stöger ließ die Elfmeter-Ausrede nicht durchgehen: „Es haben sich mehrere Herren angeschaut, dann wurde so entschieden. Ich nehme es zur Kenntnis, ich kann es eh nicht mehr ändern.“ Nachsatz: „Ich werde auch zukünftig solche Entscheidungen nicht kommentieren, selbst wenn wir einmal davon profitieren würden.“ 

Bild: APA/DIETMAR STIPLOVSEK

Abwarten, ob und wie der ÖFB im VAR-Rückblick die Entscheidung bewertet. Auf eine Stellungnahme wartet übrigens auch Philipp Semlic, der Trainer von WSG Tirol. Er tobte nach dem 1:1 in Altach über Referee Emil Ristoskov, der zehnmal Gelb zückte, ein Tor annullierte: Am Dienstag oder Mittwoch wird wieder die VAR-Begründung vom Herrn Kassai und Herrn Ali Hofmann kommen, die lese ich mir dann durch. Und dann kenne ich mich wieder nicht aus. Da wird alles schön geredet. Selbstbeweihräucherung vom Allerfeinsten. Das ist sehr schade für mich. Wenn ein Schiedsrichter in den ersten sieben Minuten vier gelbe Karten gibt, auch für beide Trainer, dann ist das eine Themenverfehlung für mich. Da ist sehr viel falsch gelaufen. Das war nicht korrekt, wie der Schiedsrichter das Spiel angegangen ist. Und uns in so vielen 50:50-Situationen benachteiligt hat. Das war definitiv eine ganz schlechte Schiedsrichterleistung.“ 


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